Die besten Weihnachtsmärkte Deutschlands

Die besten Weihnachtsmärkte Deutschlands - Illustration

Deutschland ist weltweit bekannt für seine zauberhaften Weihnachtsmärkte, die jedes Jahr Millionen von Besuchern anziehen. Mit dem Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln in der Luft und dem warmen Schein festlicher Lichter verwandeln sich Plätze und Straßen in märchenhafte Winterwunderländer. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die schönsten und stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte Deutschlands vor.

Die Geschichte der deutschen Weihnachtsmärkte

Die Tradition der Weihnachtsmärkte in Deutschland reicht bis ins späte Mittelalter zurück. Der erste dokumentierte Weihnachtsmarkt fand 1384 in Bautzen statt. Diese frühen "Dezembermärkte" dienten ursprünglich dazu, die Bevölkerung mit Vorräten für den harten Winter zu versorgen. Im Laufe der Zeit entwickelten sie sich zu den festlichen Veranstaltungen, die wir heute kennen und lieben.

Im 17. und 18. Jahrhundert kamen zunehmend kunsthandwerkliche Produkte und weihnachtliche Dekorationen hinzu, und die Märkte wurden zu einem festen Bestandteil der deutschen Adventszeit. Heute gibt es in Deutschland über 2.500 Weihnachtsmärkte, die jährlich rund 160 Millionen Besucher anziehen.

Nürnberger Christkindlesmarkt

Der Nürnberger Christkindlesmarkt gilt als einer der ältesten und berühmtesten Weihnachtsmärkte der Welt. Seine Geschichte reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, und er hat bis heute seinen historischen Charme bewahrt.

Besonderheiten

  • Das Christkind: Die traditionelle Eröffnungszeremonie wird vom goldgekleideten Nürnberger Christkind durchgeführt, das vom Balkon der Frauenkirche den berühmten Prolog spricht.
  • Handwerkliche Traditionen: Der Markt ist bekannt für seine strengen Qualitätsstandards. Moderne Massenware sucht man hier vergebens - stattdessen findet man traditionelles Handwerk und regionale Produkte.
  • Kulinarische Spezialitäten: Nürnberger Lebkuchen, die kleinen Nürnberger Rostbratwürste und der "Frühschoppen" (ein Früchtebrot) sind lokale Spezialitäten, die man unbedingt probieren sollte.
  • Kinderweihnacht: Ein spezieller Bereich für Kinder mit historischem Karussell, Märchenhäuschen und einem Nikolaushaus.

Praktische Informationen

  • Ort: Hauptmarkt, Nürnberg
  • Typische Öffnungszeit: Von Ende November bis 24. Dezember
  • Beste Besuchszeit: Unter der Woche vormittags, um größere Menschenmengen zu vermeiden

Dresdner Striezelmarkt

Der Dresdner Striezelmarkt ist der älteste urkundlich belegte Weihnachtsmarkt Deutschlands und feierte 2019 sein 585-jähriges Bestehen. Seinen Namen verdankt er dem traditionellen Weihnachtsgebäck "Striezel", besser bekannt als Christstollen.

Besonderheiten

  • Erzgebirgische Volkskunst: Der Markt ist bekannt für seine traditionellen Holzschnitzereien aus dem Erzgebirge, wie Nussknacker, Räuchermännchen und Pyramiden.
  • Pflaumentoffel: Diese kleinen Figuren aus getrockneten Pflaumen sind ein typisches Dresdner Souvenir mit einer langen Geschichte.
  • Die größte Weihnachtspyramide der Welt: Mit einer Höhe von 14,62 Metern ist sie ein beeindruckendes Wahrzeichen des Marktes.
  • Stollenfest: Ein Höhepunkt ist das jährliche Stollenfest, bei dem ein Riesenstollen feierlich durch die Stadt getragen und dann an die Besucher verteilt wird.

Praktische Informationen

  • Ort: Altmarkt, Dresden
  • Typische Öffnungszeit: Von Ende November bis 24. Dezember
  • Tipp: Verbinden Sie Ihren Besuch mit einer Besichtigung der restaurierten Frauenkirche und des historischen Stadtzentrums.

Stuttgarter Weihnachtsmarkt

Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt gehört mit seiner über 300-jährigen Geschichte und rund vier Millionen Besuchern jährlich zu den größten und ältesten Weihnachtsmärkten Europas. Die festlich geschmückten Dächer der über 290 Buden verleihen dem Markt ein besonders stimmungsvolles Ambiente.

Besonderheiten

  • Dachschmuck-Wettbewerb: Die Standbetreiber überbieten sich gegenseitig mit aufwendigen weihnachtlichen Dekorationen auf den Dächern ihrer Buden.
  • Finnisches Weihnachtsdorf: Ein beliebter Bereich mit finnischen Spezialitäten wie Flammlachs und Glögi (finnischer Glühwein).
  • Antikmarkt: Im Innenhof des Alten Schlosses findet ein Antikmarkt statt, der eine ruhigere Alternative zum Trubel des Hauptmarktes bietet.
  • Konzerte: Täglich finden kostenlose Konzerte auf der Bühne vor dem Rathaus statt.

Praktische Informationen

  • Ort: Schlossplatz, Schillerplatz und Marktplatz, Stuttgart
  • Typische Öffnungszeit: Von Ende November bis 23. Dezember
  • Tipp: Nehmen Sie an einer der Weihnachtsführungen teil, die die historischen Hintergründe des Marktes beleuchten.

Aachener Weihnachtsmarkt

Der Aachener Weihnachtsmarkt erstreckt sich rund um den Dom und das historische Rathaus und besticht durch seine besonders festliche Atmosphäre. Die Kombination aus historischer Kulisse und festlicher Beleuchtung schafft eine einzigartige Stimmung.

Besonderheiten

  • Aachener Printen: Diese lokale Lebkuchenspezialität ist ein Muss für jeden Besucher. Verschiedene Stände bieten frische, oft noch warme Printen an.
  • Kunsthandwerk: Der Markt ist bekannt für sein hochwertiges Kunsthandwerk, darunter Keramik, Glaskunst und handgefertigte Weihnachtsdekorationen.
  • Internationale Küche: Neben deutschen Klassikern finden sich auch kulinarische Spezialitäten aus den nahen Niederlanden und Belgien.
  • Dom-Führungen: Während der Adventszeit werden spezielle Führungen durch den Aachener Dom angeboten, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Praktische Informationen

  • Ort: Katschhof, Markt und Münsterplatz, Aachen
  • Typische Öffnungszeit: Von Ende November bis 23. Dezember
  • Tipp: Aachen liegt im Dreiländereck, so dass sich ein Besuch des Weihnachtsmarktes gut mit einem Abstecher nach Belgien oder in die Niederlande verbinden lässt.

Kölner Weihnachtsmärkte

Köln bietet nicht nur einen, sondern gleich mehrere Weihnachtsmärkte, die jeweils ihren eigenen Charakter haben. Der bekannteste ist der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom, aber auch die anderen Märkte sind einen Besuch wert.

Besonderheiten

  • Markt am Dom: Mit dem imposanten Kölner Dom als Kulisse bietet dieser Markt eine atemberaubende Atmosphäre. Das 25 Meter hohe Christbaum ist ein beliebtes Fotomotiv.
  • Heinzelmännchen-Markt: Dieser Markt in der Altstadt ist nach den Kölner Heinzelmännchen benannt, kleinen Kobolden aus einer lokalen Sage. Handwerker zeigen hier ihr Können.
  • Engel-Markt: Der "Markt der Engel" auf dem Neumarkt ist in weiß und gold gehalten und besonders romantisch.
  • Schwuler und lesbischer Weihnachtsmarkt: Am Rudolfplatz findet der einzige LGBTQ+ Weihnachtsmarkt Deutschlands statt, der für seine besonders festliche und inklusive Atmosphäre bekannt ist.
  • Schiffsweihnachtsmarkt: Am Rheinufer liegt ein schwimmendes Weihnachtsdorf auf mehreren Schiffen - eine besonders originelle Variante.

Praktische Informationen

  • Orte: Roncalliplatz, Alter Markt, Neumarkt, Rudolfplatz, Rheinufer
  • Typische Öffnungszeit: Von Ende November bis 23. Dezember
  • Tipp: Kaufen Sie eine Glühweintasse als Souvenir - jeder Markt hat sein eigenes einzigartiges Design.

Christkindlmarkt München

Der Münchner Christkindlmarkt auf dem Marienplatz ist einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands und ein Fest für alle Sinne. Mit dem Rathaus als Kulisse und zahlreichen traditionellen Ständen bietet er ein authentisches bayerisches Weihnachtserlebnis.

Besonderheiten

  • Kripperlmarkt: Ein spezieller Markt für handgeschnitzte Krippenfiguren und Zubehör, eine Tradition, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht.
  • Rathaus-Glockenspiel: Das berühmte Glockenspiel am Rathaus führt täglich um 11 Uhr und 12 Uhr seine Figuren vor, im Dezember auch um 17 Uhr.
  • Himmelswerkstatt: Im Rathausinnenhof können Kinder basteln, backen und musizieren.
  • Kulinarische Spezialitäten: Neben Glühwein und Lebkuchen sollten Sie unbedingt die "Dampfnudeln" mit Vanillesoße probieren.

Praktische Informationen

  • Ort: Marienplatz, München
  • Typische Öffnungszeit: Von Ende November bis 24. Dezember
  • Tipp: Besuchen Sie auch die anderen Weihnachtsmärkte in München, wie den Mittelaltermarkt am Wittelsbacher Platz oder den Weihnachtsdorf im Residenzhof.

Stralsunder Weihnachtsmarkt

Der Weihnachtsmarkt in der UNESCO-Welterbestadt Stralsund besticht durch seine maritime Atmosphäre und die historische Kulisse der Hansestadt. Zwischen gotischen Giebelhäusern und der imposanten Nikolaikirche entfaltet sich hier ein ganz besonderer weihnachtlicher Zauber.

Besonderheiten

  • Nordische Tradition: Der Einfluss der skandinavischen Nachbarn ist spürbar, mit Spezialitäten wie schwedischem Glögg und finnischen Flammlachs.
  • Historische Kulisse: Der Markt findet auf dem Alten Markt statt, umgeben von prächtigen Backsteingotik-Bauten.
  • Kunsthandwerk: Besonders viel Wert wird auf regionales Kunsthandwerk gelegt, darunter Bernsteinschmuck, handgewebte Textilien und Holzarbeiten.
  • Weihnachtlicher Hafen: Der nahe gelegene Hafen ist festlich beleuchtet und bietet mit seinen historischen Schiffen eine einzigartige Atmosphäre.

Praktische Informationen

  • Ort: Alter Markt, Stralsund
  • Typische Öffnungszeit: Von Ende November bis 22. Dezember
  • Tipp: Verbinden Sie Ihren Besuch mit einem Abstecher ins Ozeaneum, einem der modernsten Meeresmuseen Europas.

Leipziger Weihnachtsmarkt

Der Leipziger Weihnachtsmarkt gehört mit einer über 550-jährigen Geschichte zu den ältesten Weihnachtsmärkten und besticht durch seine einzigartige Kombination aus sächsischen Traditionen und modernen Elementen.

Besonderheiten

  • Finnisches Dorf: Ein beliebter Bereich mit finnischen Spezialitäten und Handwerk.
  • Historischer Weihnachtsmarkt: Auf dem Naschmarkt werden mittelalterliche Traditionen lebendig.
  • Riesenrad: Ein 38 Meter hohes Riesenrad bietet einen spektakulären Blick über den festlich beleuchteten Markt.
  • Märchenwald: Im Augustusplatz werden Märchenfiguren und -szenen lebendig.
  • Kulinarische Spezialitäten: Probieren Sie unbedingt die typischen Leipziger Quarkkeulchen und den "Heißen Leopold", eine lokale Variation des Glühweins.

Praktische Informationen

  • Ort: Marktplatz und umliegende Straßen, Leipzig
  • Typische Öffnungszeit: Von Ende November bis 23. Dezember
  • Tipp: Besuchen Sie eines der berühmten Konzerte des Thomanerchores in der Thomaskirche, die während der Adventszeit stattfinden.

Rothenburg ob der Tauber - Reiterlesmarkt

In der mittelalterlichen Stadt Rothenburg ob der Tauber, die selbst wie aus einem Weihnachtsmärchen entsprungen wirkt, findet der zauberhafte Reiterlesmarkt statt. Benannt ist er nach dem "Rothenburger Reiterle", einer mythischen Figur, die der Sage nach die Seelen der Verstorbenen durch die Lüfte führt.

Besonderheiten

  • Mittelalterliche Kulisse: Die perfekt erhaltene mittelalterliche Altstadt bildet eine traumhafte Kulisse für den Weihnachtsmarkt.
  • Weihnachtsmuseum: Das ganzjährig geöffnete "Deutsche Weihnachtsmuseum" zeigt die Geschichte der Weihnachtsdekoration.
  • Schneeballen: Diese lokale Gebäckspezialität, ein in Fett ausgebackener Teigball mit verschiedenen Überzügen, sollte man unbedingt probieren.
  • Historische Stadtführungen: Der Nachtwächter führt Sie im Laternenschein durch die weihnachtlich geschmückte Stadt.

Praktische Informationen

  • Ort: Marktplatz, Rothenburg ob der Tauber
  • Typische Öffnungszeit: Von Ende November bis 23. Dezember
  • Tipp: Spazieren Sie unbedingt auf der Stadtmauer entlang, von wo aus Sie einen herrlichen Blick auf die beleuchtete Stadt haben.

Tipps für den perfekten Weihnachtsmarktbesuch

  • Richtig anziehen: Dicke Socken, warme Schuhe und mehrere Schichten Kleidung sorgen dafür, dass Sie auch bei längeren Aufenthalten im Freien nicht frieren.
  • Besuchszeit: Besuchen Sie die Märkte möglichst unter der Woche oder in den frühen Nachmittagsstunden, um größeren Menschenmengen zu entgehen.
  • Übernachtung planen: Gerade in den beliebten Weihnachtsmarktstädten sind Hotels in der Adventszeit oft ausgebucht. Planen Sie Ihre Übernachtung rechtzeitig.
  • Öffentliche Verkehrsmittel nutzen: Parkmöglichkeiten sind in der Vorweihnachtszeit oft knapp. Nutzen Sie wenn möglich öffentliche Verkehrsmittel.
  • Glühweintasse mitnehmen: Viele Weihnachtsmärkte haben ihre eigenen Glühweintassen, für die ein Pfand bezahlt wird. Diese können als Souvenir behalten oder zurückgegeben werden.
  • Bargeld dabei haben: Nicht alle Stände akzeptieren Kartenzahlung, daher ist es ratsam, ausreichend Bargeld mitzunehmen.

Fazit

Die deutschen Weihnachtsmärkte bieten mit ihrer jahrhundertealten Tradition, ihrem Kunsthandwerk und ihren kulinarischen Spezialitäten ein einzigartiges Erlebnis, das die Vorweihnachtszeit zu etwas ganz Besonderem macht. Jeder Markt hat seinen eigenen Charakter und seine eigenen Traditionen, die es zu entdecken gilt.

Ob Sie die großen, bekannten Märkte wie in Nürnberg oder Dresden besuchen oder lieber kleinere, versteckte Perlen entdecken möchten - ein Besuch auf einem deutschen Weihnachtsmarkt ist immer ein Eintauchen in eine festliche Welt voller Lichter, Düfte und Traditionen. Eine Reise, die nicht nur die Sinne erfreut, sondern auch das Herz erwärmt und perfekt auf das Weihnachtsfest einstimmt.

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